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KingAir C90B - Tipps für Fluganfänger (Steuerung und Flugverhalten)


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Hallo zusammen,

mittlerweile werde ich ja als absoluter Fluganfänger immer routinierter, was das Fliegen mit der Cessna angeht, so dass ich mich an die KingAir C90B (default-Modell) ran gewagt habe.

Jetzt benötige ich Flugtipps von Euch Profis:

Die Navigation und den Autopiloten, sowie den FMC habe ich scheinbar schon einigermaßen verstanden. Es geht eher um die generelle Flugsteuerung, bzw. das Flugverhalten.

Bei der Cessna habe ich Dank der Flugschulen Tutorials auf Xplane.org eine Menge gelernt, wie ich die Motordrosselung bei der Cessna zum gezielten Sink- und Steigflug einsetzen kann.

Bei der KingAir gibt es ja nun ein wenig mehr "Schubhebel" für throttle, prop, mixture. Bei der Cessna habe ich fast ausschließlich die Dosselung (throttle) eingesetzt und bei der KingAir tue ich mich ein wenig schwer, in welches Verhältnis ich die "Hebel" verstellen sollte, um z. B. die Geschwindigkeit für einen Landeanflug kontrolliert nach unten zu bekommen, ohne das der Motor quasi verreckt?!

Hier benötige ich ich gerne Tipps von erfahreneren Piloten.

Außerdem stelle ich fest, dass die Maschine wesentlich mehr als die Cessna gerne nach links driftet und oft sehr stark nach oben oder unten abtrifftet, was mit der Trimmung (die nur sehr spät reagiert) dann nur schwer abzufangen ist. Liegt das evtl. auch auch an der zu stark eingestellten Motorleistung?

Wie gesagt, ich bin Fluganfänger und stolz, dass ich zumindest jetzt die Cessna einigermaßen im Griff habe, Möchte mich aber gerne weiterentwickeln und auch mal ein paar ordentliche Platzrunden mit der KingAir hinbekommen.

Gruß

Kai

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Hallo Kai,

genaugenommen handelt es sich bei den 3 Schubhebeln um Power, Propeller und Condition, aber weil das Carenado-Flugzeug X-Planes vereinfachtes Turboprop-Modell nutzt, ist diese Unterscheidung nicht so wichtig (bei der Saab 340A merkt man stärker, was das eigentlich ist).

Jedenfalls würde ich dir empfehlen, dich an den Checklisten und den Tabellen, die mitgeliefert sind, zu orientieren. Da findest du für verschiedene Flugphasen RPM-Angaben, die du einhalten kannst. In den Tabellen steht auch für verschiedene Außentemperaturen Empfehlungen für den Reiseflug.

In der Landecheckliste steht Power auf Idle und Prop auf Maximum -- damit kannst du es ja erstmal probieren.

Das Abdriften und die Trimmung kann in der Tat an zu starken Werten bei Power und Prop liegen -- versuch einfach, ein Gefühl dafür zu bekommen :)

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Ganz vereinfacht gesagt funktionieren die Hebel ganz rechts nur für die Leerlaufdrehzahl der Turbinen (Condition-Lever). Diese kannst du während des ganzen Betriebs immer ganz vorne lassen. (Manchmal empfiehlt es sich diese am Boden beim Rollen etwa in die Mitte zurück zu ziehen, da dann die Turbinen nicht so viel Schub im Leerlauf erzeugen.

Die Hebel in der Mitte (Prop-Lever) funktionieren (wieder seeeehr vereinfacht ausgedrückt) wie eine Gangschaltung eines Fahrrads. Hier kannst du einstellen, wie schnell sich die Propeller drehen sollen. Dies hat zunächst überhaupt keinen Einfluss darauf, wie viel Leistung du erzeugst. Die Propellerblätter verstellen während des Betriebs ihren Winkel ständig um die gewünschte Drehzahl zu behalten. Erzeugt die Turbine also viel Kraft, drehen sich die Blätter stark um ihre Drehzahl zu behalten. Erzeugt die Turbine wenig Leistung, stellen sie sich flach um auch ihre Drehzahl zu behalten.

Um beim Start die maximale Leistung erhalten zu können und auch um beim landen die maximale Bremswirkung der Propeller zu erzielen sollten auch diese Hebel ganz vorne (maximale Drehzahl = 1. Gang der Schaltung) sein. Auch im Reiseflug schadet es nicht diese Hebel ganz vorn zu lassen. Nur ist dann oft der Spritverbrauch etwas höher und auch die Lärmbelastung in der Kabine höher als wenn man im Reiseflug die Drehzahl reduziert.

Die beiden Hebel ganz links sind letztendlich wirklich für die Leistung zuständig. Schiebst du diese nach vorn, gelangt mehr Sprit in die Turbine und die Leistung wird erhöht.

Wichtig zu verstehen ist, dass bei sogenannten "Freilaufturbinen" wie die KingAir sie hat keine feste Verbindung zwischen Turbine und Propeller existiert! Die Turbine (mit dem Throttle ganz links zu steuern) erzeugt eigentlich nur einen extrem starken Wind. Der Propeller selber hat innerhalb der Motoreinheit ein (vereinfacht ausgedrückt) "Windrad", welches genau im Windstrom der Turbine sitzt und von diesem Wind in Drehung gebracht wird. Daher ist die Drehzahl des Propellers völlig losgelöst von der Leistung der Turbine und es erfolgt eine Kraftübertragung lediglich durch einen Luftstrom. Nur ist es hier eventuell mechanisch zu belastend, wenn der Propeller extrem langsam dreht und die Turbine extrem viel Schub erzeugt. Dafür ist die oberste der Motoranzeigen im Kockpit gut (diese nennt sich "Torque"). Im Grunde zeigt diese das Kraftverhältnis zwischen der Turbine und dem "Windrad" an und sollte immer im Grünen Bereich gehalten werden. Gibt die Turbine relativ wenig Schub und die Propeller drehen sich auch sehr langsam kann dieser Wert schon recht hoch sein. Wird nun die Drehzahl der Propeller erhöht ohne die Leistung der Turbine zu erhöhen, sinkt dieser "Torque" Wert und eventuell (falls der Optimale Wirkungsgrad überschritten wurde) wird der Tatsächliche Schub, der das Flugzeug vorwärts schiebt sogar weniger, obwohl die Drehzahl der Propeller steigt.

Wenn durch einen Defekt die Turbine ausfallen sollte, bremst natürlich ein Propeller extrem, wenn dieser sich so flach stellt um die vorgewählte Drehzahl zu behalten. Um dies zu vermeiden kann man die Propellerhebel ganz nach hinten ziehen und die Blätter stellen sich um 90° verdreht in den Wind (nennt man Segelstellung). So hören sie auf sich zu drehen und erzeugen keinen Widerstand mehr. Da wie gesagt Turbine und Propeller keine feste Verbindung haben, kann man auch während die Turbine läuft die Propeller in Segelstellung drehen. Dies macht aber Flugtechisch keinen Sinn und sollte (solange die Motoren laufen) vermieden werden.

Auf diesem Bild kannst du sehen, wo die Achse innerhalb der Motoreinheit getrennt ist. Die von mir völlig unqualifiziert als "Windräder" bezeichneten Bestandteile heißen hier "Power-Turbines" und erzeugen aus dem Luftstrom die Drehung für den Propeller. Die "Centrufugal-Compressor", "3 Stage Axial Compressor" und "Compressor-Turbine" bilden die Eigentliche Turbine, welche aus der Verbrennung des Kraftstoffes den Windstrom erzeugen.

PT6-1.jpg

In diesem Bild auch schön zu sehen, dass die Turbine eigentlich "falsch herum" aufgebaut ist. Die Luft wird hinten ein gesaugt und strömt vorn wieder raus. Daher haben die PT6 Turbinen an der KingAir auch direkt vorne hinter dem Propeller die beiden Typischen nach hinten gebogenen Abgasrohre um den Durch die Turbine erzeugten Abgasstrom wieder nach hinten zu lenken.

Philip

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Hallo zusammen,

das hat mir schon einmal sehr geholfen!

Woher bekomme ich denn evtl. Checkliste und Tabellen her, wenn ich zur Zeit nur mit dem default-Modell von x-Plane fliege?

Gruß

Kai

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Woher bekomme ich denn evtl. Checkliste und Tabellen her, wenn ich zur Zeit nur mit dem default-Modell von x-Plane fliege?

DIe ist bei Carenado immer in dem Verzeichnise wo das jeweilige Flugzeug in X-Plane installiert wurde, im Unterordner Documentation.oder Documents.

Die Checklisten bei Normal Procedures und die Tabellen unter Performance.

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