X-Plane : Flaschenhals herausfinden

[bavella 64]

Es kommen immer wieder Anfragen, warum die frames per second ("fps") im verwendeten X-Plane-System zu niedrig sind und wie man ggf. versuchen kann, zu einer besseren Darstellung zu kommen. Um dem Problem auf die Spur zu kommen, sollte man immer zuerst herausfinden, wo genau X-Plane limitiert wird, was also der "Flaschenhals" ist. Es kann beispielsweise vorkommen, dass die Rechenleistung des Prozessors maximal gefordert ist, während die Grafikkarte sich langweilt, oder umgekehrt. Dann bekommt man mit Sicherheit nicht die bestmögliche Framerate und häufig auch keine flüssige Darstellung.

 

Die Ansprüche an den Prozessor (CPU) und die Grafikleistung (GPU) variieren während des Fliegens je nach Situation ständig, sowohl in der Gesamtbelastung, als auch CPU zu GPU untereinander: Mehr Objekte in einer Großstadt, oder feine Geländeübergänge (z.B. Alpen, UHD-Mesh) verlangen viel CPU-Power, hochaufgelöste Texturen, oder starke Kantenglättung verlangen viel GPU-Speicher/Power. Man sollte versuchen, eine für sich persönlich passende Testsituation zu finden, welche durchschnittliche bis starke Belastungen an den PC stellt. Diese Testsituation sollte reproduzierbar sein. Ich stelle mich meistens wegen der vielen Objekte nach EDDH und verwende KEINE Echtwetterdaten (Reproduzierbarkeit). Innsbruck bietet sich aufgrund der Berge (Mesh) und der vielen Häuser ebenfalls an.

 

Ziel ist sollte es nun sein, innerhalb der Grafikoptionen von X-Plane Einstellungen zu finden, welche CPU und GPU ungefähr gleichmäßig belasten. In den Grafikeinstellungen von X-Plane kann man grob sagen, dass die Schieberegler auf der linken Seite mehr die GPU-Belastung einstellen (Visuelle Effekte, Texturqualität, Kantenglättung), während die rechte Seite die CPU-Belastung repräsentiert (Objektanzahl, Reflexionen).

 

Zum Ermitteln des Flaschenhalses bzw. zur Korrektur gibt es zwei einfache Methoden:

 

(1) Innerhalb X-Planes geht man vom "Hauptmenü" zu den "Einstellungen" und dann zu "Datenausgabe". Hier setzt man in der obersten Zeile bei "Framerate" das Häkchen "Im Cockpit anzeigen". Nun erhält man während des Fliegens oben ganz links eine Anzeige der aktuellen fps und etwas weiter rechts Werte für cpu und gpu. Hier wird die Zeit ausgegeben, wie lange CPU bzw. GPU mit der Berechnung eines Frames (also eines Bildes) beschäftigt sind. Man sieht also den rechnerischen Kehrwert der fps. Absolute Grenze sollte sein, die fps nicht unter 20 fallen zu lassen, dies würde der cpu- bzw. gpu-Anzeige 0,0500 entsprechen. Ich persönlich möchte nichts unter 0,0333 sehen, was 30 fps entspricht. Man schaut also nun erstens, dass die Zahlenwerte beide ungefähr (nicht zu genau!) gleich groß sind und dann, dass man jeweils im Bereich von 0,0300 oder kleiner landet.

 

(2) Man kann auch einfach den Windows-Taskmanager öffnen und dort schauen, wie sich die Auslastungen von CPU und GPU darstellen. Den Windows-Taskmanager öffnet man am einfachsten per Rechtsklick/Kontextmenü über die Taskleiste. STRG-ALT-ENTF geht auch. Dann wählt man den Registerreiter "Leistung" und sieht die großen Diagramme mit den aktuellen Auslastungen. Am schnellsten schaut man aber einfach links, welche Prozentzahl unter CPU (ganz oben) und GPU (bei mir ganz unten) angezeigt werden. - Hier nun auch wieder in X-Plane die Einstellungen so setzen, dass ungefähr sich gleiche Prozentzahlen für CPU und GPU im Taskmanager ergeben. Diese Methode eignet sich um schnellstens nachzuschauen, warum der Simulator gerade stockt und stottert, es geht superschnell, ohne erst in den langwierig in den X-Planemenüs zu suchen, bis womöglich alles wieder halbwegs ruckelfrei läuft. Bei dieser Methode kann man auch erkennen, ob der Arbeitsspeicher (eigener Eintrag in der linken Spalte) bzw. der Grafikspeicher (bei GPU unterhalb der Diagramme) vielleicht zu klein ist. Nachteil: Man sieht seine aktuellen fps nicht.

 

Ich persönlich verwende die erste Methode und lasse die fps einfach dauerhaft anzeigen. Ich glaube, dass machen viele X-Planer ebenfalls so.