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Boeing 777 Autoland


jimbim

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Hallo zusammen,

ich besitze seit 3 Tagen nun die T7 und bin wirklich begeistert. Zumindest nach der wohl normalen Einarbeitungszeit.

Starten und fliegen bekomme ich mittlerweile gut hin, auch die Landung ABER nur wenn ich diese manuell durchführe.

Da ich ansonsten immer mit der Jrollon CRJ2 fliege bin ich das auch gewohnt :-)

Sobald ich aber versuche die Autoland Funktionalität zu nutzen klappt das ganze nicht mehr so optimal....

(Ist aber auch mein erstes Flugzeug das diese Funktionalität bietet)

Bis zum Aufsetzen des MLG läuft alles reibungslos. Dann hält die Maschine aber immer noch den Landing speed und wird nicht wirklich langsamer, kippt sogar etwas nach rechts weg und teilweise hebt sie auch wieder leicht ab.

Da das ganze für mich absolutes Neuland ist, habe ich nach Prozeduren und Tutorials gesucht. Leider gibt es jede Menge an Startup- Taxi- und Take-Off-Tutorials, zum korrekten Autoland habe ich leider nichts gefunden. Auch in den Manuals konnte ich nicht wirklich eine Schritt für Schritt Anleitung finden.

Hier mal meine Vorgehensweise:

1. Sobald Localizer und Glideslope aktiv sind reduziere ich meine Geschwindigkeit auf 140 knots und setze entsprechend nach und nach die Klappen.

Ich erhalte die Anzeige Land 3

2. Die Autobrakes setze ich auf 4.

3. Die Speedbrakes setze ich auf Armed.

4. Sobald das MLG die Landebahn berührt versuche ich den Umkehrschub zu aktivieren. Das klappt aber nicht immer... Eventuell verliere noch mal den Bodenkontakt.

5. Dann drücke ich langsam die Nase nach unten und reduzieren die Geschwindigkeit auf 60 knots und deaktiviere den Umkehrschub.

So sieht meine Prozedur aus. Es ist ja nicht so dass es nicht klappen würde, aber bei so einer Landung würde ich bestimmt NICHT in dem Flieger sitzen wollen :-p

Bei der CRJ2 kann man das ganze recht angenehm gestalten indem man zum richtigen Zeitpunkt des Schub zurücknimmt und dann sanft aufsetzt. Durch das Autothrottle der 777 habe ich ja keinen direkten Einfluss auf den Schub, es sei denn, ich deaktiviere das hektisch direkt nach dem aufsetzen.

Könnte mir bitte jemand erklären wie das ganze richtig gemacht wird bzw. wo ich mehr Infos über die korrekte Vorgehensweise finden kann?

Vielen Dank schon mal im Voraus!

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Durch das Autothrottle der 777 habe ich ja keinen direkten Einfluss auf den Schub, es sei denn, ich deaktiviere das hektisch direkt nach dem aufsetzen.

Ich weiß nicht, wie das Vorgehen bei der 777 laut Checklisten sein soll, aber Autothrottle deaktivieren ist genau das, was ich nach dem Aufsetzen (oder auch schon vorher) mit jedem damit ausgestatteten Flugzeug mache.

Hektisch ist das nicht, wenn man dafür einen Joystickbutton hat (oder den Autothrottle-Knopf an einem Hardware-Panel, falls vorhanden, nutzt).

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Sobald ich aber versuche die Autoland Funktionalität zu nutzen klappt das ganze nicht mehr so optimal....

(Ist aber auch mein erstes Flugzeug das diese Funktionalität bietet)

Ich weiß auch nicht genau was bei der 777 aus Sicht Boeings passieren sollte, aber für mich ist dieses Verhalten naheliegend. Der Autopilot DARF gar keine vollautomatische Landung durchführen, weil er am Boden einfach keine passenden Sensoren hat um zum Beispiel zu sehen ob auf der Landebahn Objekte oder Fahrzeuge sind, wie die Landebahn beschaffen ist usw.

Diese Dinge muss der Pilot beurteilen um fest zu legen ob wirklich gebremst werden darf oder ob man durchstarten muss.

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Danke schon mal für die Antworten. So weit ich das der Anleitung entnehmen konnte entspricht das "Land 3" aber eigentlich genau dem, dass man nichts machen muss insofern nichts unvorhergesehenes passiert. "Land 3" wird mit einem sogenannten "rollout" verbunden was soweit ich es verstanden habe, ein automatisches ausrollen beinhaltet. Das Flugzeug wird anhand irgendwelcher Sensoren zentriert auf der Landebahn gehalten. Wird dieses System vom Flughafen nicht unterstützt, wird "Land 2" angezeigt und man muss manuell die Zentrierung aufrecht erhalten.

Ich werde nach meinem Urlaub hier noch ein paar separate Tests durchführen... :-)

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...für mich ist dieses Verhalten naheliegend. Der Autopilot DARF gar keine vollautomatische Landung durchführen, weil er am Boden einfach keine passenden Sensoren hat um zum Beispiel zu sehen ob auf der Landebahn Objekte oder Fahrzeuge sind, wie die Landebahn beschaffen ist usw.

Diese Dinge muss der Pilot beurteilen um fest zu legen ob wirklich gebremst werden darf oder ob man durchstarten muss.

Nett gedacht aber alles falsch.

Außerdem hat Honeywell einige feine Sensoren (!) in die T7 eingebaut, die allererste Sahne sind. Es wird beispielsweise angesagt(!), wieviel runway in thousands feet denn (bei schlechter Sicht gut zu wissen) noch verfügbar ist, nachdem man aufgesetzt hat.

Da bin ich auch beim entscheidenden Punkt: Schlechte Sicht !! Machen wir aus der schlechten Sicht mal NULL-Sicht, sprich CAT IIIC

Beurteilen kann der Pilot jetzt überhaupt nichts mehr. Nur noch den Zustand seiner Systeme. Und manuell landen bei Nullsicht? Bei Windstille machbar. Sobald es anfängt zu schütteln, ist man froh, wenn man den Kasten hat. Der kann das viel besser als jeder Pilot. Ausnahme: Heftige Turbulenzen. Aber dann ist der Platz mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso dicht.

Für eine Landung nach CAT IIIC (und auch der anderen Kategorien) müssen einige Bedingungen erfüllt sein:

  • Platz muss dafür zugelassen sein
  • Flugzeug muss dafür zugelassen sein (insbesondere der Autopilot !!)
  • Pilot muss eine Zulassung dafür haben

Machen wir ein kleines Beispiel aus der Wirklichkeit entnommen(Testflug mit simuliertem Triebwerksausfall) und sind nicht ganz so streng: Wir "verbessern" die Sicht auf CAT IIIB

Das wäre eine Entscheidungshöhe kleiner als 50 ft über Grund und RVR weniger als 175 m, jedoch mindestens 50 m (RVR= Runway Visual Range, gemessen mit speziellen Einrichtungen)

Sagen wir, wir haben eben diese 50m runway Sicht (also die Sicht die man auf der runway gucken kann)

Zusätzlich einen leichten Seitenwind und leichten Regen. Anspruchsvolle Sache aber noch nicht dramatisch.

Auch ein sehr schweres Flugzeug (Frachter) mit viel Zuladung (über 100to sind möglich mit der 777) ist sofort realistisch. Das kaufen wir auch. Hmm..Schweres Flugzeug = schneller Anfliegen, logisch...

Nun helfen wir mal dem Schicksal etwas nach und produzieren in 10NM vor der Runway einen Triebwerksausfall. Auch vorstellbar. Weiterhin vorstellbar ist, dass just zu diesem Zeitpunkt der Autopilot eingeschaltet ist. Preisfrage: Was wird passieren?

Natürlich wird die Crew reagieren.

  • Je nach Ausfall Maßnahmen einleiten (z.B. bei Triebwerksbrand)
  • Emergency Checklist raus und durchgehen.
  • Mayday Notruf an Flugsicherung absetzen
  • Passagiere -sofern vorhanden- informieren

Vielleicht hab ich einen Punkt vergessen. Egal. Kommen wir zum Autopilot! Die Crew lässt den mal schöööööön an !!

Der Wunderkasten reagiert bereits, bevor die Crew das tut. Quadratmeterweise Seitenruder klappt in Richtung des verbliebenen Triebwerks um die Schub-Asymetrie auszugleichen. Der Gleitpfad und Localizer werden einfach nur beibehalten. Basta ! Wenn der Autothrottle auf dem ausgefallen Triebwerk manuell deaktiviert wird, bewegt sich dann halt nur noch ein Schubhebel.

Seelenruhig zeigt das PFD "Land 3" an. Damit ist des Autopiloten Job aber noch nicht zu Ende:

Bei ca. 50 ft (da sieht der Pilot evtl. noch keine Bahn) macht der Autopilot sein Flare. ach soooo Triebwerksausfall. Na und? Bei 25ft wird der Autopilot den Schub allmählich zurücknehmen UND den Seitenruder Trim wieder allmählich in Richtung neutral steuern, weil ja nun die Schub-Asymetrie etwas abnimmt.

Dass der leichte Seitenwind ebenfalls durch den A/P kompensiert wird, versteht sich am Rande.

Wir setzen auf !! AUTOPILOT BLEIBT BITTESCHÖN AN !!

Die Störklappen werden rausgejagt und die Bremsen werden mit dem voreingestellten Wert betätigt. Da bereits die 707 ein sogenanntes Antiskid (ABS) hatte, ist das selbstverständlich auch bei der 777 drin. Der Regen wird berücksichtigt und ein Blockieren der Räder verhindert.

Ferner wird die Nase sanft nach unten genommen.

Der Job des Autopiloten ist IMMER noch nicht zu Ende. Immerhin jagen wir mit 250km/h (abnehmend) mit einer Sicht von 50m dahin. Da heißt es mal schön die Mitte der Runway zu halten. Auch das wird der Herr Autopilot klaglos durchführen. Wozu gibt's schließlich Elektronik ;)

Jetzt endlich meint die Crew, dass man den Vogel auch manuell weiterrollen lassen kann und schaltet den Autopilot ab.

Soweit die Wirklichkeit. Das Thema Autopilot+FMS in den heutigen Airliners ist derart ausgereift, dass die unter Umständen Sachen fliegen können, die ein Pilot schlicht nicht kann...(bloß keinem Piloten erzählen, die hauen mich ;))

Die 777 von ramzzess ist ein toller Vogel. Besonders optisch. Auch das FMS ist, wenn es denn störungsfrei funktioniert, was nicht immer der Fall ist, eine feine Sache.

Autoland sollte man nicht allzu wörtlich nehmen. Das hat sie nicht drauf. In Verbindung mit dem erzwungenen Idle-Thrust von ca. 51% N1 (real sind es ca. 37% N1) während des Fluges passiert genau das, was jimbim geschrieben hat:

...Dann hält die Maschine aber immer noch den Landing speed und wird nicht wirklich langsamer...

wozu das in der Wirklichkeit führen kann -wenn auch durch einen Pilotenfehler-, ist schmerzhaft hier nachzulesen. Was helfen kann, ist ein -realitätsfernes- Deaktivieren des A/T und ein leichtes Bewegen des Throttle nach dem Aufsetzen. Dann "merkt" der Kasten, dass er gelandet ist, und regelt die N1 herunter.

Gruß Ron

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Vielen Dank für die detaillierte Ausführung Ron!

Ich habe gestern noch etwas mit dem Landen herumgespielt und doch die ein oder andere schöne "Autoland" Landung hinbekommen. War eine nicht schön, war sie sofort schrecklich :-p

Jedenfalls konnte ich feststellen dass manchmal die Maschine das Zurücknehmen des Schubs mit IDLE im MFD bestätigt hat. Dann hat's auch geklappt mit der Landung :-)

Wenn das nicht funktioniert, dann wird es etwas unangenehmer für die Passagiere :-p

Sobald ich aus London zurück bin und neue Erkenntnisse habe, werde ich diese selbstverständlich hier mitteilen :-)

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  • 4 weeks later...

Hallo,

ich wärme diesen Thread noch einmal auf, da ich auch von der CRJ-200 auf die 777 umgestiegen bin und es auch um das landen geht.

Bei der CRJ-200 wurde der Autopilot automatisch ab einer Radarhöhe von 100ft abgeschaltet.

Gibt es diese Möglichkeit auch bei der 777.

Viele Grüße

Ingo

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Hallo,

ich denke grundsätzlich ist so etwas nicht automatisch möglich. Wenn solche Systeme verbaut werden, werden diese wohl auch genutzt. Zumindest in der Realität.

Der Grund warum die CRJ den Autopiloten automatisch deaktiviert liegt wohl daran dass eine automatische Landung mit der verbauten Technik einfach nicht möglich ist. Darum wird spätestens ab 100ft die Kontrolle der Maschine an den Piloten zur manuellen Landung übergeben.

Grundsätzlich muss ich zugeben dass ich nicht mehr sooo viel Zeit in die 777 gesteckt habe, da ich bei fast jedem Testflug ein neues Problem hatte. Zum einen war es ein mal nicht möglich dass die Maschine die programmierte Route vom FMC abgeflogen ist (sehr unangenehm weil das ganze online passiert ist, Lösung war alles mit HDGs zu fliegen), ein weiteres mal wurde der Glidescope einfach nicht erkannt, auch nach einem Go-Around nicht. Mein letzter Versuch endete darin dass der Koloss zwar den Localizer und Glidescope erkannt hat, aber die Landebahn parallel viel zu weit rechts angeflogen hat. Dann beim Go-Around schlussendlich weder Localizer noch Glideslope erkannt hat.

Ich erhoffe mir dort etwas mehr Stabilität nach dem Update, für welches Aerosoft aber ungewöhnlich viel Zeit benötigt. Erst dann werde ich mich wieder mit der T7 beschäftigen.

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