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Fliegen mit dem Hubschrauber im X-Plane 10


Guest

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  • Administrator

Hubschrauber Fliegen ist sehr anspruchsvoll. Meiner Ansicht nach, die anspruchsvollste Flugart überhaupt.
Abgesehen vieleicht von gewissen Sportflugarten, wie Air Racing oder Kunstflug.
Im X-Plane 10 kann man Hubschrauber Fliegen sehr gut lernen. Es ist allerdings hier etwas schwieriger, als zum Beispiel im FSX.
Dort wird das Hubschrauber Fliegen vom Simulator schon etwas "vereinfacht". Dafür gibt es im FSX einige besonders gut programmierte Hubschrauber,
die dann die notwendige "Realität" mitbringen. Siehe auch meinen Beitrag im FSX Forum: http://forum.aerosof...m-hubschrauber/

Um nicht gleich wieder frustriert aufzugeben sollte man einige Dinge wissen und beherzigen.
Ich versuche dies einmal hier in kurzen Worten für X-Plane 10 darzustellen:
Voraussetzungen.
Der Flugsimulator muss so eingestellt sein, dass mindestens 25 FPS (Frames pro Sekunde), besser 30, zur Verfügung stehen. Je mehr, umso besser.
Das ist notwendig, da der Hubschrauber immerwährende kleine Steuereingaben benötigt um ihn in einem stabilen Flugzustand zu halten. Deshalb braucht man auch
einen guten Joystick mit separatem Schubregler. Der Joystick muss sehr präzise arbeiten und Eingaben um die 3 Achsen zulassen (Querachse, Längsachse und für den Heckrotor die Hochachse).
Er muss also auch drehbar sein. Es sei denn, man hat Ruderpedale, die für einen Hubschrauber sehr zu empfehlen sind.
Ich gehe deshalb im Folgenden davon aus, das auch Ruderpedale zur Verfügung stehen. Ansonsten muss man die entsprechenden Steuereingaben durch Drehung des Joysticks tätigen.

Im X-Plane 10 sind ein paar weitere Einstellungen möglich (und nötig), um den Hubschrauber richtig steuern zu können.
Diese werden im Menü "Einstellungen" durchgeführt.

1. Der für ein Flugzeug eingestellte Schubregler muss auf "Collective" umgestellt werden. Menü "Joystick, Tastaur und Geräte" (Kartei "Achse").
Hier kann man sich nun entscheiden, ob man den Button "umgekehrt" setzt oder nicht. In der Realität zieht man ja am Collective, um "Schub" zu geben.
Allerdings befindet sich der Collective links neben dem Pilotensitz (der übrigens rechts sitzt) und sieht aus wie eine "Handbremse".
Steigen: nach oben ziehen. Sinken: nach unten drücken.
Seinen Schubregler (jetzt Collective) am Simulator kann man sich also mit dem Button "umgekehrt" entsprechend einstellen.
Da der Simulator-Schubregler aber ja meistens auf dem Tisch steht, kann man auf die Einstellung "umgekehrt" ruhig verzichten.
Steigen bedeutet dann Schubregler (Collective) nach vorn drücken, Sinken entsprechend anders herum.
Das bleibt aber jedem selbst überlassen.

2. Ein Hubschrauber ist immer in Bewegung und braucht immer kleine Steuereingaben. Deshalb sollte man im Menü "Einstellungen" - "Operationen und
Warnungen" die "Flugmodelle pro Bild" auf 2 oder 3 stellen. Dann werden die Flugmodellberechnungen 2 oder 3 mal pro Frame berechnet.
Damit ist der Hubschrauber wesentlich besser und schneller steuerbar. Bei einer Framezahl von 25 FPS und der Einstellung "2" würde das Flugmodell für
den Hubschrauber dann 50 mal pro Sekunde berechnet werden. Und das wird auch benötigt, sonst kommt es immer wieder zu "Übersteuerungen", weil man zu
spät sieht, was der Heli macht und dementsprechend zu spät reagiert.

3. Im Menü "Joystick, Tastatur und Geräte" (Kartei "Nullzone") sollte man folgende Änderungen vornehmen:
Die drei Regler Pitch, Roll, Yaw Stability.. ganz nach links für höchsten Realismus schieben.
Die 3 Regler Pitch, Roll, Yaw control-response zwischen 80% und 100% (Hängt vom Joystick ab, Probieren....) einstellen.
Dies bewirkt, dass der Joystick für kleine Steuersignale einen größeren Weg benötigt und somit sensibler bedient werden kann.
Ganz wichtig beim Fliegen mit einem Hubschrauber! Die meisten Joysticks haben ja nicht so einen langen Hebelarm, wie die realen Hubschrauber
Joysticks (diese heißen übrigens hier "Cyclic") und sind durch die Rückstellfeder (die der reale Hubschrauber nicht hat) schwergängiger.

Damit sind die Einstellungen im X-Plane 10 erledigt.

Jetzt wird noch ein guter Hubschrauber benötigt. Das gilt auch für den X-Plane 10.
Mit einem schlecht programmierten Hubschrauber nützt einem auch der X-Plane 10 Simulator nicht viel....
Gute Hubschrauber sind zum Beispiel in unserem Shop zu finden :) ...

So, wenn nun alles soweit erledigt und eingestellt ist, dann empfehlen sich ein paar Übungen um mit dem Fluggerät vertraut zu werden.
Vorher aber noch ein paar Worte zur Physik der Steuereingaben:

Bei einem Hubschrauber muss man sich über eines im Klaren sein.
Man darf nie die Steuergeräte (Joystick/Cyclic, Schubregler/Collective, Ruderpedale) loslassen.
Der Hubschrauber geht sonst sofort in einen instabilen Zustand über, welcher dann kaum noch stabilisiert werden kann. Das gilt für die Realität genauso
wie für die Simulation. In der Simulation wird dies noch durch die Rückstellfeder der meisten Joysticks verschlimmert.
Diese bringt den Stick in die "neutral" Position zurück. Und eine neutrale Position gibt es bei einem Helicopter nicht.
Er benötigt dauernde kleine Steuereingaben, damit er seinen Zustand beibehält, bzw. unter Kontrolle bleibt.

Ein Hubschrauber "hängt" am Hauptrotor. Der Schwerpunkt befindet sich dabei weit unter dem Rotor.
Veränderungen des Rotors (Kippachse, Anstellwinkel der Blätter...) wirken sich erst mit einer gewissen Verzögerung auf den Hubschrauber aus.
Der Hauptrotor erzeugt eine Kraft, die den Hubschrauber in den Schwebezustand bringt oder steigen lässt. Der Heckrotor verhindert eine Drehung (Torque)
des Hubschraubers um die Hochachse.
Diese entsteht durch das Gegendrehmoment, welches der Hauptrotor auf den Hubschrauber überträgt.
Die Kraft des Hauptrotors wird mit dem Schubregler (Collective) gesteuert.
Der Schubregler verändert den Anstellwinkel der Rotorblätter (nicht die Drehzahl, die ist konstant), sodass mehr oder weniger Schubkraft (vorerst
senkrecht nach oben) erzeugt wird.

Eine Vorwärts (oder auch Seitwärts bzw. Rückwärts) Bewegung des Hubschraubers steuert man mit dem Joystick (Cyclic).
Hierdurch ändert man den Winkel der Drehebene des Hauptrotors.
Drückt man beispielsweise den Joystick nach vorn, so kippt die Rotorebene entsprechend nach vorn.
Dadurch wird die Schubkraft aufgeteilt in eine etwas kleinere Kraft nach oben und eine entsprechende Kraft nach vorn.
Da die Kraft nach oben nun etwas kleiner geworden ist, muss man sofort etwas Schub (Änderung des Anstellwinkels der einzelnen Rotorblätter) geben, um
auf gleicher Höhe zu bleiben.
Gleichzeitig entsteht nun aber ein anderes Drehmoment durch den Hauptrotor, so dass auch die Schubkraft des Heckrotors geändert werden muss. Dies macht
man mit den Ruderpedalen (hoffentlich vorhanden) oder durch Drehung des Joysticks.

Man sieht, im Gegensatz zum Flugzeug sind bei einem Hubschrauber immer viele Steuereingaben gleichzeitig notwendig. Hinzu kommt, dass die Reaktion des
Helicopters auf die Steuereingaben relativ träge erfolgt, aber dann schnell überschießt, wenn die Steuereingaben zu groß werden.... Man muss versuchen
zu erahnen, was gleich passiert und dann schon einmal (re)agieren.

Aber immer:
Mit KLEINEN Steuereingaben.

Einen Hubschrauber muss man fliegen, nicht sich von ihm fliegen lassen....
Mit ein wenig Übung klappt das tatsächlich.

Hier nun ein paar Übungen:
Einstellungen des Simulators wie oben beschrieben. Wettereinstellung: Gutes Wetter ohne Wind!
Position: Startpunkt einer möglichst langen und breiten Runway.
Der Hubschrauber ist in Betrieb und steht am Boden. Blickrichtung die Runway entlang.
Man kann für diese Übungen anfangs ruhig in die Aussenansicht gehen, sodass man den Hubschrauber vor sich sieht.
Das ist etwas einfacher. Später kann man dann versuchen, das ganze aus dem VC zu wiederholen.
Man sollte dabei auch bedenken, dass es am Bildschirm wesentlich schwieriger ist, die wirkliche Fluglage des Hubschraubers aus dem virtuellen Cockpit
zu erkennen, wie in der Realität. Also keine Skrupel mit der Aussenansicht....

Jetzt etwas Schub geben, bis der Hubschrauber zu steigen anfängt.
Dann sofort etwas Schub nachlassen und mit den Pedalen oder dem Joystick (Drehung) den Hubschrauber in Richtung Runway halten.
Durch kleine Steuereingaben mit dem Joystick (nach vorn drücken, nach hinten ziehen, zur Seite nach links und rechts drücken)
versuchen, den Helicopter auf der Stelle schweben zu lassen. Er wird sich dabei immer etwas bewegen.
Nicht höher als 10 bis 20 ft. Wenns brenzlig wird, Schub nachlassen und landen.

Nicht aufgeben. Es dauert einige Zeit, bis man mit den notwendigen Steuereingaben vertraut wird.
Es ist ganz anders als mit einem Flugzeug!

Wenn das Schweben klappt, dann im Schwebezustand etwas mehr Schub (oder weniger) auf den Heckrotor (Joystick drehen oder Ruderpedale bewegen) geben und
versuchen, den Hubschrauber dadurch auf der Stelle zu drehen. Langsam, sonst bricht er zur Seite aus und es werden weitere Korrekturen nötig,
die schnell zu einem unstabilen Zustand führen können.

Wenn das auch klappt, dann geht es wie folgt weiter:
Jetzt versuchen wir, aus dem Schwebezustand in immer gleicher Höhe (ca. 20 - max 50 ft) gerade die Runway entlang zu "hoovern".

Dazu im Schwebezustand etwas Druck auf den Joystick/Cyclic nach vorn geben. Der Hubschrauber "kippt" etwas nach vorn und beginnt sich nach vorn zu
bewegen. Damit er dabei nicht sinkt, muss gleichzeitig etwas mehr Schub mit dem Schubregler/Collective auf den Hauptrotor gegeben werden.
Dabei immer bedenken: Wenn man den Schub auf den Hauptrotor ändert, muss man auch den Schub auf den Heckrotor ändern.
So kann man die ganze Runway langsam entlang hoovern. Mit immer wieder leichten Korrekturen (Schubregler, Joystick, Ruderpedale).

Am Ende der Runway frühzeitig den Joystick/Cyclic zurückziehen, sodass der Hubschrauber leicht nach hinten kippt.
Dadurch verringert sich die Fahrt (man bremst sozusagen) bis man wieder im Schwebezustand, fast ohne Fahrt ist.
Jetzt könnte man wieder umdrehen (wie oben gelernt) und landen.

Bis man das hinbekommt, dauert es etwas. Aber nicht verzagen. Es klappt ganz sicher nach einiger Zeit.
Und dann macht ein richtger Flug mit dem "Hubi" umsomehr Spass. Das Erfolgsgefühl ist wirklich besonders intensiv.

Ab ca. 60 kt Fahrt ist ein Hubschrauber relativ einfach zu steuern. Er verhält sich dann stabil.

Ich wünsche nun viel Vergnügen mit dem Helicopter.
Euer "Moderator" Heinz

Weitere Fragen zum Thema könnt ihr hier sehr gerne stellen.....

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Klasse Beitrag, Heinz :)

Natürlich musste ich mir diese Gaudi gleich mal gönnen, wenngleich ich da nur den mitgelieferten Schrapp benutzen konnte.

Sowohl in real als auch im Sim hatte ich noch nie das Vergnügen mit einem Heli. Entsprechend witzig ist dieses Fluggerät natürlich dann durch die Luft geschaukelt. Was für ein mühsames Geschäft :( Da hast Du recht, der macht am Anfang alles mögliche, aber nur bedingt das, was ich mir vorstelle.

Wenigstens habe ich ihn einigermaßen heil wieder an den Boden gebracht. Dass er da irgendwo gelandet ist, wo ich gar nicht wollte, lassen wir mal außen vor ;)

Wer sich meinen Katastrophen-Versuch ansehen möchte, bitte hier entlang (Experten vor ! es gibt doch bestimmt ein paar eingefleischte Heli-Aspiranten, die das viel besser können...):

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Hallo Heinz,

vielen Dank für deine tollen Ausführungen. Kann mich Ron nur anschliessen. Ein klasse Beitrag.

Hallo Ron,

dafür, dass du zum ersten mal in den Heli geklettert bist, sieht das doch prima aus. Zumal sich die Standard Bell auch sehr bissig fliegt. Dagegen ist der BK-117 ziemlich gutmütig. Vor allem kann man bei dem auch die Trimmung usw. hervorragend nutzen. Das geht mit dem Jetranger überhaupt nicht. Bei dem hat man wirklich alle Hände (und Füße) voll zu tun. ;)

Heli fliegen im X-Plane 10 macht wirklich einen riesen Spaß. Das war eigentlich einer meiner Hauptgründe, weshalb ich mich mit dem X-Plane beschäftigt habe und auf dem umgestiegen bin. (vom FSX)

Mein Lieblingshelikopter ist natürlich der BK-117. Ne kleine Platzrunde auf dem Meer vor dem Tafelberg hatte ich mal mitgeschnitten.

http://www.youtube.com/watch?v=n2nqZLc1K-I&feature=channel&list=UL

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.Dagegen ist der BK-117 ziemlich gutmütig. Vor allem kann man bei dem auch die Trimmung usw. hervorragend nutzen.

Dein kleiner Flug sieht richtig routiniert aus, N-Cat. Hast Du noch Termine frei als Fluglehrer? ;)

Wie ist das in real? Hat ein Heli auch eine "Trimmung" ? Tschuldigung, aber ich hab wie gesagt null Erfahrung, alles was ich habe, sind Grundkenntnisse wie ein Heli funktioniert .. Muss mir mal entsprechende Praxis Infos besorgen.

Wie benimmt sich denn der BK-117 bei X-Plane 10.10? Läuft der da so wie er soll? Sieht ja schick aus.

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  • Administrator

Hallo Ron,

Helis haben auch eine Trimmung. Auf unterschiedliche Arten. Einige haben z.B. die Möglichkeit den Cyclic mittels sogenanntem "Force Trim Release" zu "trimmen".

Dies wurde im BK 117 gut umgesetzt. Wenn man also im Reiseflug ist, und mit dem Cyclic den Heli in einer stabilen Fluglage hat, dann drückt man einen Button bewegt den Cyclic in die "Nulllage" und lässt dann den Button los.

Nun kann man den Cyclic fast loslassen, da der Heli die "Trimmung" beibehalten hat. Gerade bei Joysticks mit Rückstellfeder ist das gut. Man steuert den Heli im ausgetrimmten Zustand jetzt wieder vom "Nullpunkt" aus.

Dies muss man sich im XP10 kurz konfigurieren und dann klappt das sehr gut.

Ich kann das nur Bestätigen, was NorsKat sagt. Der BK 117 ist klasse. Und der DreamFoil 206 (er wird für XP10 überarbeitet) ist auch sehr real gebaut.

@NorsKat: Gutes Video, wie Ron schon sagte: Routiniert geflogen....

Gruß

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Die Platzrunde auf dem Meer hat mir ein guter Heli Trainer gezeigt, wie das geht. Bei dem sieht es noch besser aus. :) (Da merkt man gleich, dass er auch im realen Hubschrauber fliegt.) Schaut mal auf seinem Youtube Kanal. Link

Naja, ich kann nur sagen, üben, üben usw.

Angeregt durch Heinz sein Tutorial (nochmals, vielen Dank dafür) habe ich mir wieder den XP 10 in Version 10.10 zu Gemüte geführt. Auf den ersten Blick scheint der BK-117 auch mit dieser Version sehr gut zurecht zu kommen.

Ich warte auch schon gespannt auf das Update der Dreamfoil Bell. Denn auch dieser Heli ist absolut spitze. Auch wenn man dem ordentlich "breiten" muss.

Ron , wenn du Interesse an dem BK-117 hast, schau dir mal diese Produktseite von dem an. Link Dort kannst du auch einen Eindruck gewinnen, was der alles im X-Plane kann. Und wie auch Heinz bereits geschrieben hat, ist das ein erstklassiger Heli für den XP.

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...Da merkt man gleich, dass er auch im realen Hubschrauber fliegt...

Ich glaube, da hätte ich gewaltige Schwierigkeiten, wenn ich das mal ernsthaft in real versuchen würde ! Bereits im Sim musste ich mir ständig vorsagen "Kein Problem, wenn die Fahrt auf '0' zurückgeht ! Dies ist ein Drehflügler, der kann nicht runterfallen, da reißt keine Strömung ab"

Wenn dann noch die entsprechenden "anderen" G-Kräfte auftreten würden, bzw. die "fehlenden" von einem Flächenluftfahrzeug wäre ich wohl komplett "im Wald", aber es ist vermutlich so wie beim Radfahren: Einmal gelernt kann man es immer.

Ich hab die Produktseite von der BK-117 gesehen, ich bin drauf und dran, das Teil zu kaufen.

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  • Administrator

Hallo ,

hier ist noch ein kleiner Übungsflug (hoovern zur Runway) mit dem BK 117 auf dem Airport Toulouse...

Übrigens: "Strömungsabriss" gibt es auch beim Hubschrauber. Wenn man zu schnell sinkt. Dann ist die Luft, die der Hauptrotor nach unten drückt gleich wieder über den Rotorblättern....

Eine ganz gefährliche Situation..... (nennt sich "Vortex Ring State").

Gruß

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Hallo Heinz,

prima geflogen. :)

Ron, wir machen arrangieren Heinz, als unseren Fluglehrer. ;)

Ja, der "Strömungsabriss" beim Heli fliegen ist ne ganz heiße Kiste. Wie oft ich dadurch im XP 10 schon außerplanmäßige Grundberührung hatte... Hatte ich bisher in keinem anderem Simulator. Man muss den Vertical Speed und die Geschwindigkeit sehr gut im Auge behalten. Irgendwann bekommt man aber dafür ein gutes Gefühl.

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Hallo,

Die BK-117 macht wirklich sehr viel Spaß.

Übrigens: "Strömungsabriss" gibt es auch beim Hubschrauber. Wenn man zu schnell sinkt. Dann ist die Luft, die der Hauptrotor nach unten drückt gleich wieder über den Rotorblättern....

Ganz gefährlich Situation.....

Das habe ich am Anfang regelmäßig falsch gemacht, das Ende könnt ihr euch ja vorstellen :).

Auch sehr fein zum Heli üben ist die Freeware Hughes 500, sie verhält sich aber schon etwas "wilder".

http://forums.x-plane.org/index.php?app=downloads&showfile=8994

Und diese livery ist natürlich ein muss:

http://forums.x-plane.org/index.php?app=downloads&showfile=12429

Gruß,

Marco

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  • 4 weeks later...

Hallo und Moin Moin,

in der Hoffnung, nicht als Klugscheisser zu enden, würde ich gerne zwei Dinge anmerken:

Wie ist das in real? Hat ein Heli auch eine "Trimmung" ?

Da die Frage sich auf die Realität bezieht, kann ich sie ein wenig ergänzen:

Im eigentlichen Sinne, wie bei einer Fläche, haben Helikopter keine Trimmung.

Sie haben stattddessen sogenannte SAS: "Stability Augmentation Systems".

Im einfachsten Falle ist das der von Heinz genannte Force Trim Schalter, welcher in der Realität aber eine andere Wirkung hat, als im Sim.

In Real ist das eine ganz einfache Mechanik:

An der Cyclic-Achse werden, unter dem Boden, also für den Piloten nicht sichtbar, 4 Elektromagnete an die Achse geblockt, in dem sie über den Schalter mit Spannung versorgt werden.

Diese Blöcke halten den Stick einfach in der Postition, in der er sich befindet, wenn der Schalter aktiviert wird.

Sie sind an Spiralfedern gelagert, so dass sie in jedem Fall übersteuerbar sind (sein müssen) und es können die nötigen feinen Steuereingaben gemacht werden, man hat aber nicht die gesamte mechanische Last permanet auf der Hand und man kann den Stick im Reiseflug auch loslassen.

Es gibt auch weitere, wesentlich komplexe Systeme, welche über Servos die Steuerungen beeinflussen und so auch diverse Fluglagen halten und kompensieren können.

Das sind aber nach wie vor "lediglich" SAS und keine Autopiloten.

Der grundlegende Unterschied gegenüber dem Sim ist, dass der Stick in der für die Fluglage benötigten Postition verbleibt und vorn dort auch nach Deaktivierung weitergeführt wird.

Die Sim-Variante dagegen setzt die Einstellungen für die aktuelle Fluglage auf die Centerposition in die Mittenstellung des Sticks und das ist nicht der Realität entprechend und kann einen später mächtig irritieren.

Um mir das Helifliegen etwas einfacher zu machen, habe ich einfach die Feder meines X52 "deaktiviert".

Damit bleibt er zwar nicht in der Position, aber ich muss nicht die ganze Zeit gegen diesen unnatürlichen Federwiderstand ankämpfen (den es bei keinem mir bekannten LFZ gibt).

Dazu kommt, dass dieser Anfangsreibungswiderstand des Sticks, welcher gerade im Schwebeflug zu Übersteuerungen führen kann, der Geschichte angehört :).

Feder_X52_01_kl.jpg

Nicht unbedingt die eleganteste Lösung, aber sie wirkt und ist reversibel und ich musste den Stick nicht zerlegen :).

Bei z. B. der Höhenrudertrimmung eines Kleinflugzeuges wie einer C172, wird über das Trimmrad der Ruderdruck entfernt, so dass das Ruder und das Steuerhorn in der gewünschten Postition verbleibt, ohne dass der Pilot mechanischen Druck ausüben muss.

Bei der Force Trim Funktion wird der Stick in der aktuellen Position sozusagen "eingefroren".

Übrigens: "Strömungsabriss" gibt es auch beim Hubschrauber. Wenn man zu schnell sinkt. Dann ist die Luft, die der Hauptrotor nach unten drückt gleich wieder über den Rotorblättern....

Eine ganz gefährliche Situation..... (nennt sich "Vortex Ring State").

Hier ist es ein wenig anders, als man es eigentlich unter einem Strömungsabriss versteht.

Zum einen sind es entstehende Wirbel, welche die Effektivität der Rotorblätter vernichten und zum anderen ist es der Umstand, dass man sich in einer Luftmasse bewegt, welche sich ihrerseits abwärts bewegt.

Fliegt man bei Rückenwind ist die Groundspeed bekannterweise die wahre Fluggeschwindigkeit plus die Windgeschwindigkeit, sie addieren sich.

Bei Gegenwind subtrahieren sie sich.

Beim Vortex ist es nun so, dass die Luftmasse, die mir sowieso gerade die Wirbel beschert, welche die Rotoreffizienz plättet, sich obendrein ebenfalls nach unten bewegt und ich sozusagen "mit Rückenwind abwärts" fliege ... ganz schlechtes Feng Shui ;):).

Tatsächlich aber können auch an Rotorblättern von Hubschraubern "ganz normale" Strömungsabrisse entstehen, nämlich dann, wenn man die VNE überschreitet, die Maximalgeschwindigkeit.

Warum?

Weil das rückläufige Rotorblatt keine Strömung mehr erzeugen kann.

Die Vorwärtsgeschwindigkeit erzeugt einen Luftstrom (simpel: Fahrtwind) und das rückläufige Blatt muss deutlich schneller sein als dieser Luftstrom um weiter Auftrieb erzeugen zu können.

Fliege ich nun zu schnell, wird der Fahrtwind zu stark und das rückläufige Blatt wird an Auftrieb verlieren und zwar von innen nach außen, denn der innere Teil des Rotors hat eine greingere Geschwindigkeit als der äußere.

Je schneller ich fliege, desto mehr geht dieser innefizente Bereich nach Außen, bis die Strömung nicht ausreicht um den benötigten Auftrieb zu erzeugen und der Hubrschauber kippt zu der Seite des rückläufigen Blattes ab (bei einem Jetranger die linke Seite, eine EC 120 kippt nach rechts).

Genannt wird dieser Effekt "Retreating Blade Stall"

(Das ist insgesamt ein wenig komplexer, aber im Kern glaube ich verständlich ... dazu kommt, dass das vorlaufende und rücklaufende Blatt eh' unterschiedliche Anstellwinkel haben (Flapping) usw.)

Wo ist der Haken?

Der Pilot macht, was ein Pilot nun mal instinktiv macht, er korrigiert die Fluglage indem er mit dem Cyclic nachsteuert und etwa eine Minute später ist der tot ...

Warum?

Weil durch die Korrektur der Anstellwinkel des rückläufigen Blattes jetzt auch noch erhöht wird und der Strömungsabriss ist damit perfekt.

Also: Am Stick ziehen, Geschwindigkeit rausnehmen, dann korrigieren und überleben :).

Genau dieser Effekt ist es übrigens, der maßgeblich die VNE bestimmt, nicht, wie oft gesagt oder geglaubt wird, dass das vorlaufende Blatt in den Überschallbereich gerät und dadurch beschädigt wird (was durchaus passieren würde, aber der Stall kommt zuerst)

Hmm, ... hoffe das war jetzt nicht oversized .... Helis sind meine Leidenschaft ... :embaressed_s:

Viele Grüße

Marcus

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  • Administrator

Hallo Marcus,

danke für die Ausführungen. Sehr interessant...

Übrigens die Sache mit der Rückstellfeder des X52 habe ich auch so wie beschrieben gelöst. Allerdings habe ich nicht die gesamte Feder deaktiviert, sondern nur einen Teil davon.

Ich habe 2 Windungen mit Kabelbinder zusammengezogen.

Damit ist der X52 Joystick viel leichtgängiger, bleibt bei kleinen Auslenkungen sogar in der Position stehen, wenn man ihn loslässt, hat aber bei größeren Auslenkungen noch etwas Rückstellkraft.

Das ist ein guter Kompromiss, wenn man neben dem Hubschraubern auch noch Flugzeuge fliegt.

Gruß

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Ja, mit den zwei Windungen hatte ich das anfangs auch, man sieht noch den kleineren Draht.

Aber irgendwie habe ich dann doch auf der äußeren Feder Tabularasa gemacht und nur die innere Feder aktiv gehalten.

Ich glaub, da gibt es guten Spielraum, um sich das ganz indivduell einzustellen.

Worüber ich derzeit nachdenke, sind kleine Öldämpfer aus dem Modellbau, mit welchen ich die Achsbewegung dämpfen kann, so dass sie nicht so ganz "flatterig" sind, wie es derzeit ohne Feder der Fall ist.

Das entspricht durchaus der Realität, denn auch da hat man einen "Friction Knob", mit dem man die Leichtgängigkeit der Steuerungen einstellen kann.

Schöne Videos btw :).

Kann selber leider aktuell keine beitragen da ich noch keine Screencapture- Soft auf meinem runderneuterten Rechner habe.

(Bin letztlich bei P3D hängengblieben und nach der Neuinstallation ist nur der übrig geblieben ... hoffe, ich darf das hier schreiben, ... mir geht es nur um die Heli's, die heutigen Sim's dahinter sind alle gut, dank AS, Dodosim, und Salzgeber etc.)

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  • Administrator

Hallo Marcus,

da hast Du recht (mit dem Spielraum)...

Für das Screen Capture verwende ich Magix Video Deluxe 2013. Das braucht kaum Rechenleistung beim Capturen und man hat gleich ein schönes Programm für die weitere Bearbeitung des Videos...

Wenn Du das mit den Öldämpfern wirklich hinbekommst, dann poste das mal ...... (mit Bild vielleicht).

Gruß

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Hallo Marcus,

da hast Du recht (mit dem Spielraum)...

Für das Screen Capture verwende ich Magix Video Deluxe 2013. Das braucht kaum Rechenleistung beim Capturen und man hat gleich ein schönes Programm für die weitere Bearbeitung des Videos...

Ok, Thx.

Kenne ich noch gar nicht.

Ich hatte bis dato einfach Hardware-Direktausspielungen auf eine MAZ gemacht (hatte eine Produktionsfirma), ... aber das ist inzwischen gewesen.

Ich habe zwar noch einen Schnittplatz und ein kleines Studio, aber hardwareseitig ausgedünnt.

Irgendwas hatte ich von Fraps gelesen, aber wenn es mit Magix geht, wäre das auch eine Idee.

Wenn Du das mit den Öldämpfern wirklich hinbekommst, dann poste das mal ...... (mit Bild vielleicht).

Auf jeden Fall.

Momentan habe ich aber noch keine passenden Dämpfer gefunden, ich hab aber Unterstützung von einem Modellbauer.

Ich werde dann gerne berichten ... im Moment bin ich noch mit einem anderen Projekt beschäftigt, Du weisst ;).

Viele Grüße

Marcus

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Hallo Marcus,

auch von mir vielen Dank für deine sehr interessanten und detaillierten Ausführungen. :)

Übrigens, wenn man den DCS Black Shark von Eagle Dynamics (Ich weiß anderes Thema ;) ) mit einem Force Feedback Joystick fliegt, dann soll der Stick in der Position, bei dem gerade der Force Trimm Schalter gedrückt wird, auch stehen bleiben. So wie du es beschrieben hast, beim realen Heli. Kann das allerdings mangels solch eines Sticks nicht selbst prüfen und testen.

Zum Video mitschneiden nutze ich Fraps. Schnippel das dann grob mit VirtualDub und anschliessend wird alles durch ein Videobearbeitungsprogramm gejagt. (Hier Sony Vegas Studio.) Dass das mit Magix Video alles in einem Schritt geht, ist natürlich ein wesentlicher Vorteil. Danke für den Tipp, Heinz. :)

Gruß

Olaf

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  • 4 months later...

Hallo,

habe den Thread gerade entdeckt und werde die Idde mit dem Spannen der Feder auch mal probieren (bis jetzt hats mich eigentlich nicht so gestört)

Was beim Helifliegen allerdings echt nervt, ist, dass der Schubhebel vom X52 ja so eine Rastfunktion hat, was gerade beim Landen des Helis stört.

Habe das Ding einfach mal aufgeschraubt (8 Schrauben unten). Im Boden befindet sich ein kleiner Würfel (dort wo das viele Fett ist), den

kann man einfach rausnehmen (an ihm sind noch so 2 kleine Federn befestigt). Dann wieder zuschrauben und schon läuft der Schubhebel schön

geschmeidig durch. Auch die Funktion für die Einstellung der Schwergängigkeit des Hebels bleibt erhalten (Rädchen an der Seite).

Wen die Rastfunktion auch stört, kann es ja auch probieren, man kann echt nix kapputt machen. Man muss keine Plastiknippel oder Laschen (die evtl. abbrechen könnten) wegdrücken,

sondern kann den Boden ganz einfach komplett abnehmen. Auch Kabelverbindungen gibt es keine. Das gute daran ist, man kann es jederzeit wieder rückgängig machen.

Einfach den Würfel wieder einsetzen und fertig. (müsste beim X52 Pro eigentlich genau so sein).

Tom

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