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Reales Helifliegen durch effektives Üben am Sim möglich? Jupp!


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Moin und Hallo.

 

Die Vorgeschichte

Schon zu meiner Zeit als Modell-Heliflieger habe ich mich des Öfteren gefragt, ob das am Sim erlernte eigentlich auf die reale Helifiegerei übertragen werden könnte. Ein Rundflug im Echten in früheren Jahren brachten mir aber keine richtigen Erkenntnisse, da meine "Enttäuschung" darüber, wie wenig "Der da" zur Umsetzung der Flugbewegung machen musste, einfach zu groß war.

 

Nun nach 4 Jahren Helifliegen mit X-Plane unter ganz anderen Steuerungsbedingungen wie im Modellflug kam mir jetzt doch wieder der Gedanke  -  geht das auch so in real? 

Zumal mit der Schweizer 300C ein Heli für X-Plane kam, der flugtechnisch das bot, was ich bis Dato so noch nicht kannte. Fast realistisch im Flugverhalten im Vergleich zu anderen Helis. Viele sind zu schnell, zu steigefreundlich und unreal im Abstieg. Dieser aber hing schon sehr gut am Kollektiv-Hebel, bei den meisten Helis ja das große Manko. Schlecht aber war leider der Übergang vom Schweben zum Reiseflug und zurück, denn das hier vorhandene Pendeln war doch schon sehr gewöhnungsbedürftig. Dieses ist aber bei keinem Original so zu sehen, denn ich habe mir bewusst dutzende von Flug-Videos über ihn angesehen.

 

Also habe ich nach diesen Videos meine persönlichen Anpassungen im Plane Maker gemacht, aber da mischt nun leider auch wieder X-Plane negativ mit, denn wie bekannt, sind mit den diversen X-Plane-Updates unsere Helis leider immer träger geworden, inzwischen ja fast wahre "LKW's" der Lüfte. 

Habe mir deshalb den Heli mit Plane Maker 10.41 eingestellt und dann diese Änderung in 10.51 kopiert. Er behält damit m. E. ein doch verbessertes Flugverhalten bei, sollte dann aber nicht mit dem neueren Plane Maker verändert und gespeichert werden.

 

Ja, und dann ist da noch die degressive Steuerung, ein Plugin, was den Heli nochmals eine Anforderungsstufe höher stellt. Aber nun sind die Abhängigkeiten aller Steuerungseinheiten richtig fühlbar, Fehler von falscher oder nicht richtig dosiertem Drehmomentausgleich sind sofort sichtbar, aber genauso schnell wieder korrigierbar.

Nach mehreren hunderten Stunden nur auf diesem Heli, der es mir aber nun möglich macht, auf jedem Punkt der Szenerie zu landen und zu starten (z19), sah ich dann dieses Video:

 

https://www.youtube.com/watch?v=rEUQHTpxR0I 

 

Was war ich jetzt elektrisiert, denn hier fliegt ein "nur Spiele-Helifan" nach so kurzer Eingewöhnungszeit einen echten Heli. Wenn dem das gelingt, dann müsste ich doch mit meinen gesammelten Erfahrungen der letzten Jahrzehnte das wohl erst recht hinbekommen, so mein Gedanke. Also recherchiert, was ist das für eine Heli, der für mich bisher total unbekannt war. Es ist die französische Cabri von der Fa. Guimbal, die eine besondere, ja sogar sehr erfolgreiche Entstehungsgeschichte hat:

 

http://www.rotor-magazin.com/capri-wonne-guimbal-gabri-g2-das-vorbild/

 

Nach diesem Bericht wusste ich, wenn es mit diesem Heli geht, warum denn nicht auch mit der Schweizer 300C , meinen Sim-Heli. Ich liebe diese fast direkte Umsetzung von Steuerimpulsen, wie ich sie ja auch bei meiner Schweizer 300C eingestellt habe.

Also ab ins Internet, viel telefoniert, denn ich suchte einen Anbieter in Niedersachsen, um das Vorhaben als Tagestour machen zu können.

Dadurch bekam ich Kontakt mit NDS-Helicopter in Hodenhagen ( http://www.nds-helicopter.de/ ), wobei ich sofort ein gutes Gefühl hatte. Es folgte ein kompetentes Einführungsgespräch mit Zusage des "eigenständigem" Fliegens je nach vorhandenem Können. Und ganz wichtig, eine persönliche Terminabsprache mit dem Piloten zur Kurzfristigkeit und das ohne jegliche "Ticketbuchung".

Vereinbart wurde somit ein 1/2 stündiger Schnupperflug mit Option auf eine weitere halbe Stunde, falls der erste Flug meine Erwartungen auch bestätigen sollte.

 

Jetzt noch meine zwei Modellflug-Freunde - gleichzeitig meine Sim-Übungsgäste - von der Sache überzeugt und wir beschlossen diesen Versuch gemeinsam zu Starten. Wir wollten es jetzt einfach nur noch bestätigt bekommen: Flop oder Top, diese Idee!

 

Ja, und dann kam unser großer Tag!

 

An einem sonnigen Maisonntag mit wenig Wind erwartete uns der Pilot an seiner Schweizer 300C. Da wir ja alle "Hubschrauber-Kenner" waren, brauchte es nur ein kurzes Briefing an der Maschine und wer wann was mit welchem Kommando steuert.

 

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Es folgte der Anlassprozedere, der Rotor begann sich nun zu drehen und die Anspannung nahm nun doch merklich zu.

Ich durfte schon beim Abheben alle Steuerelemente mitführen, um die Ausschläge beim Starten und Fliegen auch fühlbar zu haben. Schweben zur Startbahn, dann Aufstieg der Maschine und dann auch schon die Ansage: Du hast die Stickführung! Also erst mal die Maschine auf Roll neu ausgerichtet, denn die hatte ich bei der Überraschung der schnellen Übergabe schon leicht verrissen. Jetzt mit Nick Fahrt und Höhe beibehalten und unter mir verschwand nun der Safaripark Hodenhagen. Aber für den hatte ich kaum was übrig, denn die Maschine wollte erst mal geradeaus gesteuert werden. Es war aber dann wie im Sim: Mein Blick war Richtung Horizont gerichtet, eine künstl. Horizontanzeige wurde daher nicht vermisst, obwohl in diesem Heli vorhanden.

Nun wurden mir auch die Pedale anvertraut, was mir auch keine Probleme machte, da wir eine gute Reisegeschwindigkeit hatten. Dann folgte ein Kurvenflug nach links und rechts, was mir auch gut gelang unter Einbeziehung der Pedale. Dabei auch immer das Variometer mit einem Auge im Blick, um auch die Höhe im Kurvenflug exakt zu halten.

 

Dann das nächste Manöver, Sinkflug zu einem bestimmten Punkt mit gleichzeitiger Übergabe von Kollektiv-Pitch. Jetzt wurde es kribbelig, denn ich konnte die Vorwärtsfahrt gegenüber dem Sim nicht so einschätzen. Auch hier brauchte ich vorerst Unterstützung, um auch das Ziel richtig anfliegen zu können. Dann ging es über in den Schwebeflug. Ein kurzes Flaren und dann: Nun schwebe mal hier auf der Stelle!

Die Stick-Steuerung ist härter, verzögerte auch ein Stück mehr als bei mir am Sim und somit eierte ich dann auch entsprechend erst mal etwas rum. Aber auch hier stellte sich dann doch sehr schnell ein positiver Erfolg ein, denn ...........

 

es war noch nicht mal die halbe Flugzeit vergangen und ich hatte schon jetzt eine echte Schweizer 300C im Schwebeflug allein unter meiner "Kontrolle"!

 

Was aber auch ein Vertrauen vom Piloten (mit über 6000 Flugstunden) zu meinen Flugkünsten, die ich ihn allerdings in mehreren Videos vorab zugeschickt hatte. Nun der Versuch den Heli in leichter Vorwärtsfahrt bei gleichbleibender Höhe zu schweben, was wieder den Unterschied zum Sim zeigte, denn der Bodeneffekt ist hier wirklich vorhanden, ist somit wirklich nur schwer aussteuerbar. Aber die 300er hängt so was von gut am Kollektiv-Pitch, dass es richtig Spaß macht, mit diesem in Nuancen zu "spielen".

Ja, und dann war sie schon rum die erste halbe Stunde. Aufgrund meines bisherigen Erfolges vereinbarte ich nach der verabredeten Reihenfolge einen zweiten Flug.

 

Mental nun gut eingestellt auf diesen 2. Flug wollte ich es wissen. Auf die Frage, was ich jetzt möchte, antwortete ich spontan, Schwebeflugübungen. Also Landeanflug mit flaren bis zum Schweben, was immer besser wurde. Jetzt schwebte ich ein imaginäres Quadrat ab mit 90 Grad Hochachsendrehung in den Ecken und auch das bekam ich hin. Nun kam das seitliche Schieben nach links und rechts, was auch wieder recht gut gelang. 

Was ist nun mit einer Pirouette, kam die nächste Frage. Also versuchte ich eine Drehung nach links um die Hochachse, aber bei gleichmäßiger Drehung stand der Heli plötzlich bei 180 Grad. Um ihn nun wieder in den Wind zu bekommen, musste ich das Pedal fast bis zum Anschlag durchtreten, auch eine neue Erkenntnis. Nun eine nach rechts mit dem Drehmoment und hier passierte es mir: Zuerst noch eine gleichmäßige Hochachsendrehung, die sich aber sehr schnell zu einer Karussellfahrt entwickelte und dadurch ein sofortiges Eingreifen des Piloten erforderlich machte. Seine Erklärung kam prompt, denn bei dieser Drehung muss mit dem linken Pedal die sich aufbauende Drehgeschwindigkeit sofort kompensiert werden, was heißt, rechts drehen mit links bremsen, also ein wechselseitiges "Spielen" mit den Pedalen. Die 2. Drehung klappte dann auch, auch wenn "mein" Heli nicht unbedingt auf der Stelle stehen bleiben wollte.

 

Nach kurzer Unterhaltung mit dem Piloten über einen Rückwärtsstart, den die Rettungshubschrauber neuerdings immer durchführen (auch Christoph 26) und den ich am Sim auch gerne praktiziere. Und was hält dich davon ab, kam die Frage.

Also Heli stabilisiert, Stick leicht gezogen, Pitch mit anziehen und mit den Pedalen den Abflug gerade halten. Was für ein geiles Gefühl! Dann Nick gedrückt und mit schönem Anflug auf die Landebahn und dann zum Absetzpunkt geflogen.

Ja und das war es dann auch schon wieder, dass Ende der 2. halbe Stunde.

 

Anzumerken ist noch, dass wir alle drei einen "Alleinflug" in der ersten halben Stunde hingelegt haben, wobei wir unserem Piloten gar nicht genug danken können. Seine präzisen Erklärungen und das große Vertrauen in uns konnten diese Erfolgserlebnisse für uns nur ermöglichen.

 

Fazit

- Als erstes muss ich am Stick wieder die Feder aktivieren, denn "ausgehakt" macht man sich das doch zu leicht.

- Die degressive Steuerung etwas verkleinern, denn die Ansprechverzögerung ist doch etwas größer als im Sim.

- Der Pedalweg für Hochachsenbewegung muss größer werden, ohne die Drehgeschwindigkeit zu drosseln.

- Ein Pendeln des Helis ist zu keiner Zeit vorhanden, wie das im Sim-Modell so vorgegeben ist.

Somit sind meine persönlichen Einstellungen doch schon dicht an der Realität.

 

Nun ist es doch ein etwas längerer Bericht geworden, aber ich wollte im Detail aufzeigen, was gutes Simüben doch möglich macht. Mal sehen was für Fortschritte 2018 ich (wir) dann mache(n).

 

Gruß Dieter

 

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Hallo Dieter

 

Schöne Geschichte, lebhaft erzählt.

 

Ich kann nicht mit so einer tollen Geschichte aufwarten. Ein interessantes Erlebnis war es aber allemal für mich:

 

Letztes Jahr bei einer Bergtour kam ich beim steilen Aufstieg an eine Stelle, wo ich meinen Oberkörper derart weit zu strecken versuchte, um mit meinem linken Arm eine bessere Halterung in Form eines aus dem Boden ragenden Steins zu erwischen, dass mir dabei die Schulter ausgekugelt ist. Zwei Bergwanderer vor mir haben dann die REGA angerufen, die mich mit allem drum und dran (Arzt mit Seilwinde) in den Heli (eine Agusta) hieften und ins Spital flogen. Nicht nur der erste Heliflug, auch gleichzeitig der erste Flug überhaupt.

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Hallo "ryma".

 

Danke, aber da fliege ich doch lieber selbst, als unter diesen Bedingungen mitfliegen zu müssen!

 

Aber noch ein Nachtrag zu meinen Bericht.

Habe nun meinen Simheli dem Echten noch besser angepasst. Um jetzt ja auch den Widerstand durch das Federpaket am Stick simulieren zu können, habe ich ja die Federwirkung beim Saitek  X52 pro nun wieder in Betrieb. Aber es harkt mal wieder, so ist mir kein präzises Fliegen möglich. Mir ging jetzt aber nicht nur ein Lichtlein an, sondern ich erinnerte mich auch an klemmenden Schubkästen und was macht man da? Richtig, die Schubkästen-Führungen mit Kerzenwachs einschmieren. Das habe ich jetzt auch hier gemacht, nämlich den Auflagekranz und die Fläche unter der Feder mit Kerzenwachs versehen und siehe da, man spürt jetzt nur noch den Federwiderstand.

 

Gruß Dieter

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Ein paar Tipps noch für die, die den Heli auch originaler haben möchten (X-Plane 10-51).

 

Wir haben jetzt über mehrere Stunden versucht, die 300C dem Original noch näher zu bringen. Haben dazu, bei ca. 30 Frames und Modellberechnungen auf 10, jetzt folgende Werte erflogen:

 

 

Einstellungen im Plane Maker:

 

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und

 

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Folgende Werteänderungen unter X-Plane:

 

 

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und um das "Schwimmen" bzw. das eigenständige wegdriften im Schweben zu eliminieren, weil es beim Original so auch nicht vorhanden ist, haben wir folgende Möglichkeit gefunden:

 

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Je nach Steuerungsempfindlichkeit des Sticks ist hier der Wert der Zuladung zu erhöhen bzw. zu verkleinern. Der Wert ist dann richtig, wenn der Heli tatsächlich bei leichten Korrekturen ruhig schwebt (keine "selbsttätige" Fahrtbeschleunigung). Dieser Wert muss allerdings bei jedem X-Plane-Start wieder neu eingestellt werden!

 

Und stellt das mitschwenkende Cockpit ab. Das verwirrt mehr als das es hilft. Diese Bewegungen macht kein Heli. Entweder das mit TrackIr machen oder die Sicht auf einen Mehrfachtaster legen.

 

Viel Spaß beim Probieren und mit Gruß,

Dieter

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  • 3 weeks later...

Moin und Hallo.

 

War ja leider kaum Diskussion um diesen Erfahrungsbericht, aber da vielleicht doch Interessierte hier mitlesen, hier noch ein paar Tipps.

 

Für diejenigen, die doch gerne mit dem mitschwenkenden Cockpit fliegen wollen, haben wir jetzt auch optimalere Werte erflogen. Warum wir nicht die Original eingestellten Werte beibehalten haben?

Diese hohen Werte verursachen schon ein Pendeln auch denn, wenn auch nur leicht mit den Pedalen die Hochachse korrigiert wird. Um daher auch die Hochachse noch realistischer zu bekommen - weicheres Ansprechen um "Null" und größerer Pedalweg - habe ich bei meiner Saitec X52 pro jetzt die Nullzone für Yaw auf 10 % gestellt.

 

Wer über einen Stick ohne "Lose" im Gelenk verfügt, sollte es für  diesen Heli  auch für die Pitch- und Roll-Achse mal mit 5 % ausprobieren.

 

Zum Anderen erschweren sie gravierend das Schweben, da immer gegen diese Pendelbewegung versucht wird gegen zu steuern.

Jetzt schwenkt das Cockpit nur noch bei größerem Stickausschlag, was auch mehr dem realen Fliegen entspricht.

 

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Gruß Dieter

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Lieber Dieter uns Helifliegern hat es schon sehr interessiert ,wir haben uns halt nicht so geäußert

und über mögliche Tatsachen kann man halt nicht viel diskutieren.

mfg Hans

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Ich möchte mich Hans anschließen. Toller Beitrag, überhaupt keine Frage. Wegen der wenigen schriftlichen Teilnahme, die hat nichts mit Desinteresse zu tun, sondern beruht auf den Gründen, die Hans hier geäußert hat. Aber auf diesem Weg, vielen Dank für diesen Beitrag und auch ich bin am testen und freue mich über diese Hilfe und Erfahrungen. 

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  • 2 weeks later...

Zur Vollständigkeit des Berichtes über die Vorbildähnlichkeit des Helis möchte ich hier noch auf die von mir inzwischen installierte Sitzvibration hinweisen

 

Damit euer Anklicken aber nicht ganz "umsonst" ist, hier noch ein Screenshot vom Flugplatz Hodenhagen, den ich im Legoprinzip erstellt habe, um auch die vorbildgerechte Umgebung abfliegen zu können. Die Textur wurde mit Ortho4XP erstellt, der Bereich Hodenhagen in z19 (danke Dennis), was man wohl gut am Tierpark Hodenhagen sehen kann (oberer Bildrand). Das Bild ist eine 4K-Aufnahme, was ja mit X-Plane 10 ohne nennenswerten Frameverlust (leider nicht mit 11) möglich ist.

 

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Gruß Dieter

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  • 2 weeks later...

Dieser Post stand bereits hier,

aber war von mir leider in den falschen Thread gesetzt worden. Um die richtige Zuordnung zu bekommen hier an richtiger Stelle und Heinz löscht freundlicherweise den o. a. Post.

 

 

Hallo und Moin.

 

Hier noch eine weitere Steuerungsanpassung an das Original: Umbau des Kollektiv-Pitchhebels (Schubhebel).

 

Ist aber wohl nur was für versierte Bastler mit einer Hobbywerkstatt. Aber wer das Können hat und fürs kleine Geld fliegen möchte wie mit dem Großen, sollte das vielleicht als Winterarbeit mal in Betracht ziehen, sofern die eigenen Steuerelemente diesen Umbau auch zulassen.

 

Schon sehr früh bemerkte ich den Unterschied am Saitek X52 pro Schubhebel, bei dem der Hebel ja nicht mittig im Gelenk sitzt sondern etwas versetzt. Damit ist die Auflösung des Weges unterschiedlich, kleiner bei "richtiger" Benutzung, aber größer gerade für die erforderliche Empfindlichkeit für uns Heliflieger, wenn die Box "verkehrt" rum steht. Also haben wir damals schon den Schaltergriff umgedreht und den Hebelarm zusätzlich etwas verlängert, was das Schweben schon damals erleichterte. Aber das hatte ich hier im Forum auch gepostet.

Aber jetzt nach dem richtigen Fliegen kamen uns neue Ideen zur besseren Hebelwirkung am Sim. Schnell war klar, wir müssen die ganze Hebelmechanik, um einen längeren Hebel anbringen zu können, außerhalb der Box neu befestigen. Aber wie machen, wenn das funtionierende System so erhalten bleiben soll.

Darum haben wir letztendlich eine gebrauchte Saitek gekauft und diese Box dann zerlegt. Auf einer Aluplatte ist jetzt die Hebelmechanik wie im Original befestigt. Die Nase am Originalpoti wurde entfernt, so das wir durch verdrehen des Potis die Hebelstellung am Sitz neu positionieren konnten. Damit das ganze auch simmäßig funktioniert, ist das Poti aus der Originalbox sowie der 4-fach Taster und zwei weitere Taster zum neuen Hebel durchgeschliffen worden. Ein Umschalter lässt jetzt das Fliegen im Original oder unserem Umbau zu, so das wir auch eine Präferenz beim Einstellen hatten.

 

Die Hebelaufnahme ist bei der Saitek X52 pro ja aus dünnwandigem Kunststoffmaterial und daher sehr instabil für den jetzt verlängerten Hebelarm. Darum haben wir aus Stabiltätsgründen seinen Hohlraum in mehreren Schritten (Hitzeentwicklung!) mit Epoxydharz gefüllt, wobei wir noch im Zentrum ein Alurohr zum Kabelschutz und darüber eine Gewindebuchse zur Aufnahme eines Gegengewichtes mit eingeharzt haben. Es war wie eine Eingebung, denn durch das Gegengewicht ersparten wir uns weitere Gedanken zur Dämpfung des Hebels. Allein durch die Lagerreibung bleibt der Hebel in jeder Position stehen, wenn er losgelassen wird, aber er ist wunderbar gleitend in der Bewegung ohne jegliches hakeln.

 

Nun steht ein helivergleichbarer Kollektiv-Pitchweg zur Verfügung, was das Fliegen noch Interessanter macht, denn die Flugmanöver können jetzt noch besser, noch feinfühliger ausgesteuert werden und das Schweben wird nun wirklich zum Vergnügen.

 

Kollektiv-Pitchhebel (Prototyp)

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Schubhebel (Original)

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Zugegeben, gekaufte Kollektiv-Pitchelemente sehen wirklich besser aus, aber sind diese deshalb auch wesentlich besser in ihrer Funktion?

Unser "Prototyp" ( wird abnehmbar in dieser Position) ist funktional dicht an 100 %, denn so ausgesteuerte Pirouetten waren vorher nicht möglich und das eine oder andere "Faceliftung" wird bestimmt sein Äußeres noch verändern.

 

Gruß Dieter

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